Etappe 7: Museum für Hamburgische Geschichte













MUSEUM FÜR HAMBURGISCHE GESCHICHTE, Hamburg
Sonderausstellung:
- Geheimnisse des salomonischen Tempels

Eindrücke:
Am Rande des größten hamburgischen Gartens "Planten und Bloomen" steht das Museum für hamburgische Geschichte. Ein großes, architektonisch wunderschönes, extrem vielseitiges und modern eingerichtetes Museum steht den neugierigen Besuchern zur Verfügung. Über mehrere Etagen erstreckt sich eine aufwendige und vielfältige Rekonstruktion der Geschichte der Hansestadt mit diversen Schwerpunkten. Es gab so viele Impressionen, dass ich kaum in der Lage bin, alles hier wiederzugeben. Daher werde ich kurz die einzelnen Themen anreißen und beschreiben:
1.: Mode, Musik, Theater und Wissenschaft:
Diverse Kleider aus mehreren Jahhunderten versammeln sich in diesem Trakt. Sie wurden von Nachfahren der Menschen, die sie einst trugen, an das Museum hinterlassen. Sehr interessant zu sehen, wie die Leute früher rumliefen (die Armen...).
2: Hamburg im 20. Jahrhundert:
Dieser Flügel hat mich ganz besonders beeindruckt. Hier wurden sehr liebevoll einzelne Zimmer eingerichtet, wie sie zur Weimarer Zeit, in den 50er Jahren, 70er Jahren und anfang der 90er ausgesehen haben mit originaler Ausstattung. Es fühlte sich an wie eine Zeitreise in die vermeintlich gute alte Zeit. Auch einzelne Läden wie eine Bunkerapotheke aus dem 2. Weltkrieg oder ein Fleischer in den 20er Jahren wurden originalgetreu nachgebaut. Hinzu kommen diverse Ausstellungsobjekte wie ein Hut von Udo Lindenberg oder Gimmicks zur Jahrtausendwende. Äußerst interessant und interaktiv.
3.-5.: Mittelalter und Reformationszeit, frühe Neuzeit bis 1840, Hamburg ab 1840:
Diese 3 Themenschwerpunkte befinden sich im 1. OG und werden von mir hier zu einem Ganzen zusammengefasst (da es sonst jeglichen Rahmen sprengen würde). Kurz gesagt: Freunde von Nachbaumodellen (sei es Schiffe, Häuser oder gar ganze Städte) werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Liebevoll und höchst detailreiche Nachbauten von berühmten Schiffen sind neben echten Kanonen ausgestellt, eine Szenerie aus dem berüchtigten Brand der Stadt wurde neben Fundstücken wie geschmolzene Gläser aus jenem aufgestellt, Eine Einrichtung eines gutbürgerlichen Kaufmannshauses kann man betreten und auskundschaften sowie die Entwicklung des hamburger Hafens vom Nussschalensteg zur Wirtschaftsaorta Europas nachvollziehen. Man bekommt so viel zu sehen, dass man kaum in der Lage ist, alle Eindrücke festzuhalten. Gerade hier werden die alten Seebären und Badewannenkapitäne auf ihre Kosten kommen.
Eine Etage höher teilen sich 3 weitere Themen die Räume-
6.: Juden in Hamburg:
Ich gebe zu, dass ich anfangs etwas skeptisch war, die Räumlichkeite zu betreten, als ich den Titel las. ich habe natürlich etwas bestimmtes erwartet und war dennoch richtig positiv überrascht.  Hier wird gezeigt, wie jüdische Familien in Hamburg leben, wie sie ihre Räumlichkeiten einrichten, sogar eine Synagoge wurde nachgebaut, um den Besuchern zu zeigen, wie so ein Gotteshaus von innen aussieht. Das unumgängliche Thema Shoa wird aber ganz reduziert und sachlich behandelt, was ich sehr löblich finde.
7.: Wohnräume 17.-19. Jahrhundert: Um einen abgerundeten Blick über die Wohnkultur der Hamburger im Laufe der Geschichte zu bekommen dürfen diese Einrichtungen nicht fehlen. Schöne Möbel, nette Deckenmalereien, alles gut und schön.
8.: Modelleisenbahn:
Hier in diesem Raum steckt ein weiteres Hightlight des Museums, der Modelleisenbahnnachbau des Harburgers Bahnhofs. Einmal die Stunde werden alle Züge in Bewegung gesetzt und nicht nur die Herzen der Kinder schlagen da höher. Es sieht fantastisch aus und alles wurde sehr hingebungsvoll dekoriert.

Zur Sonderausstellung kann ich leider nicht viel sagen, da sie derzeit abgebaut wird und ich nur einen flüchtigen Blich auf die Nachbaumodelle werfen konnte. Schade.

Fazit: 8 Euro Eintritt sind für ein solch informatives, interessantes, abwechslungsreiches und innovatives Museum äußerst gerechtfertigt. Einziger Wehrmutstropfen bei der Geschichte: der wunderschöne überdachte Innenhof ist leider nicht begehbar und nur aus den Fenstern zu betrachten. Einzige Möglichkeit: ein erhöhter Teil ist dem Museumsrestaurant angebunden als Terasse. Ansonsten ist dieses Museum jeden Penny und jede Blase an den wundgetrampelten Füßen wert.

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